Wildvögel füttern – Der Ratgeber von Meinhof

Nicht nur im Winter brauchen freilebende Vögel Vogelfutter. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was unsere heimischen Waldvögel alles fressen dürfen bzw. was Sie ihnen geben sollen. Sonnenblumenkerne sind vermutlich das Erste, was Ihnen einfällt, wenn es um das Füttern von Vögeln mit Futter geht. Dabei gibt es noch andere Vogelfuttersorten wie z.B. Streu- und Fettfutter, Mehlwürmer, Gelbe Hirse oder Erdnusskerne.

Warum sollten Sie Wildvögel füttern?

Um überleben zu können, brauchen freilebende Vögel ausreichend Futter. Im Winter ist das Nahrungsangebot sehr rar, unsere Gartenvögel brauchen in dieser Jahreszeit das Zufüttern von Vogelfutter. Nicht nur im Winter ist es für Vögel schwer, geeignete Nahrung zu finden. 

Bodenversiegelung, Trockenlegung, Intensivlandwirtschaft und Entwaldung verändern und verkleinern den Lebensraum von Wildvögeln. Bis zu einem gewissen Grad ist es Vögeln sowie anderen Lebewesen möglich, sich an die Veränderungen der Umwelt anzupassen. Zu starke Veränderungen in sehr kurzen Zeiträumen hindern sie jedoch daran. 

Durch den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden gibt es immer weniger Insekten und Spinnen auf den Feldern und im Boden. Auch der Rückgang der Artenvielfalt der Pflanzen in Gärten und Wiesen spielt hier eine große Rolle. Für Insektenfresser wie z.B. Rotkehlchen und Amseln stellen Insekten eine wichtige Nahrungsquelle dar. 

Versiegelte Flächen wie z.B. Betonflächen und exotische Pflanzen kommen häufiger vor in den Gärten. Unseren heimischen Gartenvögeln sind die nicht heimischen Pflanzen fremd, sie eignen sich daher nicht als Nahrung für sie.

Seit 1998 überwacht BirdLife Österreich den Bestand der heimischen Vogelwelt in Österreich. Zwei Mal im Frühjahr werden an festgelegten Zählpunkten in ganz Österreich die Vogelarten gezählt. Anhand der Zählung errechnet sich der Farmland Bird Index (FBI) der den Bestand von 23 typischen Vogelarten wie z.B. der Feldlerche zusammenfasst. In den letzten 20 Jahren ist der Vogelbestand um 40 % Prozent in Österreich zurückgegangen. (BirdLife-Stand: 17.11.2021)
 

Was dürfen Wildvögel nicht fressen?

Füttern Sie Gartenvögel nicht mit den folgenden Lebensmitteln: 

  • Brot
  • Milch
  • Avocado
  • Frisches Fleisch
  • Salzige Nahrung
  • Verdorbenes Vogelfutter
  • Avocados und Obstkerne
  • Schimmelige Lebensmittel
  • Süßigkeiten und Schokolade
  • Knabbergebäck: Chips, Solletis usw. 
  • Alkohol und kohlensäurehaltige Lebensmittel
     

Vogelfutter für Wildvögel – Körnerfresser & Weichfutterfresser

Nicht alle Vogelarten lassen sich mit dem gleichen Vogelfutter füttern. Vögel lassen sich in Weichfutterfresser und in Körnerfresser unterscheiden. Zu den Weichfutterfressern gehören Rotkehlchen, Drosseln/Singdrosseln, Amseln, Stare, Kleiber, Heckenbraunellen, Spechte und Baumläufer. Wegen ihrer Vorliebe für Insekten werden Weichfutterfresser auch als Insektenfresser bezeichnet.

Buntspechte, Dohlen, Finken, Meisen, Sperlinge und Zaunkönige zählen zu den Körnerfressern. Körnerfresser fressen gerne Sonnenblumenkerne, den Vögeln ist es dabei egal, ob die Kerne geschält sind oder nicht. 

Zu den Finken zählen die folgenden Vogelarten:

  • Bergfink
  • Grünfink
  • Buchfink
  • Zeisige
  • Gimpel
  • Kernbeißer
  • Erlenzeisig
  • Bluthänfling
  • Karmingimpel
  • Stieglitz/Distelfink
  • Fichtenkreuzschnabel
     

Weitere Namen des Gimpels sind Blutfink oder Dompfaffe. Zu den Sperlingen gehören Hausspatz/Spatz, Weidensperling, Federsperling und Schneesperling/Schneefink.

Spatz

Arten von Meisen:

  • Blaumeise
  • Kohlmeise
  • Sumpfmeise
  • Weidenmeise
  • Tannenmeise
  • Haubenmeise
     

Was sollten Sie den Wildvögeln füttern?

Geben Sie den Vögeln verschiedenes Vogelfutter zum Fressen wie z.B. Sonnenblumenkerne, Nyjersamen, Walnüsse, Streu- und Fettfutter und Mehlwürmer. Auch getrocknete Beeren, Haferflocken, Meisenknödel, Meisenringe und Erdnüsse eignen sich als Vogelfutter für Gartenvögel

Was fressen Rotkehlchen im Winter?

Rotkehlchen gehören sowie Amseln zu den Weichfutterfressern, sie fressen Früchte und tierische Kost wie z.B. Insekten, Regenwürmer und Nacktschnecken. Im Winter fallen die Weichtiere und Insekten weg, daher fressen sie gerne Obst, Rosinen, ungesalzene Nüsse und Haferflocken oder Streu- und Fettfutter. Auch Insekten wie z.B. getrocknete Mehlwürmer lieben Rotkehlchen. 

Wie lange sollten Sie die Vögel füttern?

Füttern Sie die Vögel nicht nur im Herbst und im Winter mit Vogelfutter. Auch während der Brutzeit ist die Futtersuche für Gartenvögel schwer, in dieser Zeit versorgen sie die Jungvögel und sich selbst mit Nahrung. Die Nahrungssuche raubt den Altvögeln viel Energie, den eigenen Energiebedarf decken die ausgewachsenen Vögel gerne bei Futterstellen. Sonnenblumenkerne und Meisenknödel eignen sich als Ganzjahresfutter für Gartenvögel. Die erbeutete proteinreiche Insektennahrung verfüttern die Wildvögel ihren Nachwuchs. 

Achtung: Hängen Sie die Meisenknödel im Schatten auf, damit die Hitze das Fett nicht zum Schmelzen bringt.

Meinhof-Tipp: Stellen Sie im Frühling und im Sommer eine Tränke für die Wildvögel im Garten auf. Verwenden Sie dazu einen herkömmlichen Blumenuntersetzer und legen Sie einen Stein in die Mitte. 

Soll man Wildvögel ganzjährig füttern?

Ja, denn nicht nur im Winter ist es für Vögel schwer, geeignete Nahrung zu finden. Verschiedene Veränderungen in ihrem Lebensraum und das Insektensterben erschweren die Nahrungssuche. Sonnenblumenkerne und Streu- und Fettfutter eignen sich als ganzjähriges Vogelfutter für Wildvögel. 

Gestreifte & Geschälte Sonnenblumenkerne für Wildvögel – Ganzjahresfutter

Vögel haben im Winter einen höheren Energieverbrauch, damit sie die kalte Jahreszeit gut überstehen, ist es daher wichtig, dass sie reichlich Energie durch Nahrung bekommen.

In Sonnenblumenkerne sind wertvolle Mineralstoffe, lebensnotwendige Aminosäuren, Fett und Vitamine enthalten. Eine hochwertige Energie- und Eiweißzufuhr bekommen Wildvögel durch den hohen Ölgehalt der Kerne der Sonnenblumen. Kein Wunder, dass Vögel Sonnenblumenkerne sehr gerne fressen, daher sollten sie auch in keinem Vogelfutterhaus fehlen.

Bei uns erhalten Sie geschälte und gestreifte Sonnenblumenkerne in den Füllmengen 10 und 25 kg.
 

Wildvogelstreufutter & BIO Vogelfutter für Wildvögel

Alle Vogelfuttersorten, welche nicht in eine Form eingearbeitet sind und sich leicht streuen lassen, werden als Streufutter bezeichnet. Bei uns finden Sie die Vogelfuttersorten Karner BIO Vogelfutter und Karner Wildvogelstreufutter. In unsere Futtermischungen kommen verschiedene heimische Getreidesorten wie z.B. Mais. Streu- und Fettfutter ist bei allen Vogelarten sehr beliebt, weil es sich aus Fett und Körner zusammensetzt, fressen es Weich- und Körnerfresser. Der Hohe Fettanteil des Vogelfutters liefert Finken und Meisen reichlich Energie.

Gelbe Hirse enthält viele Mineralstoffe & Vitamine

Gelbe Hirse liefert allen Vögeln wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie z.B. Vitamin B6, Magnesium, Kalium und Phosphor. Die Körner der Hirse fressen heimische Waldvögel, Kanarienvögel und auch Papageien sehr gerne. Gelbe Hirse eignet sich als Alleinfutter für Vögel, Hamster und Mäuse eignet sich die Gelbe Hirse. 

Wildvögel mit Mehlwürmern füttern

Mehlwürmer eignen sich als Futter für die Insektenfresser unter den Vögeln und auch für Reptilien, Teichfische, Hamster und Farbratten. 

Die Larve des Mehlkäfers ist für Zaunkönige, Rotkehlchen, Amseln, Heckenbraunellen und Singdrosseln/Drosseln eine Delikatesse. Das natürliche Angebot an Insekten ist in der Zeit des Brütens nicht so groß. Mehlwürmer haben einen hohen Proteingehalt, sie eignen sich bestens als zusätzliche Nahrung für Vögel in der Brutzeit (April bis Juli).
 

Meinhof-Tipp: Bieten Sie Meisen einen geeigneten Nistplatz in der Brutzeit an. Bei uns finden Sie einen Nistkasten im Selbstbauset. 

Vogelhäuser als Futterstelle für Vögel

Schimmeliges Vogelfutter stellt eine Gefahr für Vögel dar, achten Sie daher darauf, dass es trocken bleibt. Mit einem Vogelhaus schützen Sie das Vogelfutter vor Regen und Schnee, das Futter schützen Sie so vor Nässe und Schimmel. Beim Aufstellen eines Futterhäuschens sollten Sie einige Dinge beachten:

  • Wählen Sie einen ruhigen Platz zum Aufhängen des Futterhauses.
     
  • Hängen Sie das Vogelhaus mindestens in einer Höhe von ca. 1,6 m auf.
     
  • Stellen Sie das Futterhaus nicht direkt vor Fenstern auf, damit die Vögel nicht gegen die Scheibe fliegen.
     
  • Hängen Sie das Vogelhaus an einer freistehenden Stelle auf, damit die Wildvögel vor herumschleichenden Katzen sicher sind.
     

Wichtig: Halten Sie die Futterstelle stets rein von Verunreinigungen, damit sich die Vögel nicht erkranken. Entfernen Sie schimmliges oder faules Futter aus dem Vogelhaus.