Meinhof Ratgeber

Ratten, Mäuse & Motten im Hühnerstall bekämpfen

Aufgeregtes gackern im Hühnerstall ist ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, als Störenfriede kommen Mäuse, Ratten oder Lebensmittelmotten infrage. 

In unserem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um die Übeltäter zu erkennen, welche Schäden sie anrichten und wie sie sie erfolgreich bekämpfen.
 

Mäuse und Ratten übertragen Krankheiten und Flöhe durch ihre Ausscheidungen, verunreinigen sie das Hühnerfutter. Durchfall, Koliken, Bakterien- und Schimmelpilzbefall, Nieren- und Leberschäden entstehen durch nicht sauberes Geflügelfutter. Die Schadnager übertragen auch für Menschen gefährliche Krankheiten wie Typhus, Salmonellen und Toxoplasmose. Größere Ratten greifen Hühner in seltenen Fällen an und verletzen sie, manche fressen auch die Küken. Mäuse knabbern an Decken und Dämmungen oder Stromkabeln und verursachen Kurzschlüsse. Die Nager machen sich auch über schlecht verschlossenes Hühnerfutter her und verunreinigen es, oft bleibt nichts mehr übrig zum Füttern für die Hühner. Unschöne Schäden von Nagern an Einrichtungen und Wänden des Stalles entstehen durch Wanderratten. 

Ratten stehlen die Eier von Hühnern im Hühnerstall und fressen sie. Ein Waschbär hat auch eine Vorliebe für die schmackhaften Hühnereier. Fehlen mehrere Eier im Stall, ist das ein Hinweis auf Waschbären. Krähen lieben auch das Verzerren von Hühnereiern. 

Ratten fressen Eier, Hühnereier

Leider ja, Ratten fressen Küken, vor allem die weitverbreitete Wanderratte liebt es, Fleisch zu verspeisen. Auch Entenküken stehen auf dem Speiseplan der Nager.

  • Lassen Sie unter Beobachtung einen Hund oder eine Katze Mäuse im leeren Hühnerstall jagen.
     
  • Hängen Sie einen Beutel mit getrockneter Minze im Geflügelstall auf, Ratten hassen diesen Geruch und suchen schnell das weite. 
     
  • Bewahren Sie Geflügelfutter-Vorräte in gut verschließbaren, geschlossenen Behältnissen. 
     
  • Entfernen Sie Müll und unbrauchbare Gegenstände aus dem Hühnerstall, welche Schadnagern als Versteck, Behausung oder als Nest verwenden. 
     
  • Verschließen Sie Löcher und Risse im Dachbereich. Machen Sie Fenster und Luftöffnungen mit feinmaschigem Draht sicher vor Schadnagern.
     
  • Machen Sie Fugen mit einem engmaschigen Volierendraht zu. 
     

Wie bekämpfen bzw. fangen Sie Ratten und Mäuse im Hühnerstall?

Eine wirksame Methode zum Bekämpfen von Ratten und Mäusen im Hühnerstall ist das Aufstellen einer Lebendfalle oder einer Schlagfalle. Auch Giftköder helfen effektive gegen die Schadnager.

Wichtig: Auf keinen Fall sollten Ihre Hennen das Rattengift fressen, es ist tödlich für die Tiere. Falls Sie Rattenköder im Hühnerstall einsetzen, sollten Sie eine Köderstation verwenden, so stellen Sie sicher, dass ihre Hühner ihren Köder nicht berühren.
 

Meinhof-Tipp: In unserem Ratgeber Schadnager erhalten Sie nützliches Wissen über die Schadnagerbekämpfung und die verschiedenen Arten von Mäusen und Ratten. Natürlich erfahren Sie auch, wie Sie einem Nagerbefall vorbeugen bzw. wie Sie die Nager von ihrem Stall fernhalten.

So erkennen Sie Mäusespuren im Geflügelstall

  • Angefressenes Hühnerfutter
     
  • Bisspuren an Textilien, Leder, Papier usw.
     
  • Kot im Geflügelfutter oder auf dem Boden:
    • Mäusekot ist ca. 3 bis 8 mm groß.
    • Pro Tag hinterlässt eine einzelne Maus 60 bis 80 Kotpillen.
    • Unterschiedlich großer Kot ist ein Hinweis auf Mäusenachwuchs.
       

So erkennen Sie Rattenspuren im Hühnerstall:

  • Rattenkot ist maximal 20 Millimeter groß.
  • Abdrücke der Pfoten von den Ratten am Stallboden.
  • Frische Kotpillen glänzen hell bis mittelbraun, ältere Kotklumpen haben eine dunkelbraune bis schwarze Farbe.
     

Wie machen Sie Ihr Geflügelfutter Ratten- und mäusesicher?

Verwenden Sie geschlossene Futterautomaten oder Sie räumen den Futterbehälter abends weg und geben ihn morgens wieder in den Stall. 

Mäuse- und rattensichere Geflügel-Futterspender

Hier finden Sie unsere Bestseller bei den geschlossenen Futterautomaten, welche Mäuse erfolgreich vom Geflügelfutter fernhalten. 

Lebensmittelmotten fressen Hühnerfutter

Lebensmittelmotten wie die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) oder die Dörrobstmotte sind häufig in den Sommermonaten eine richtige Plage. Vom Schlüpfen bis zum Falter ist der Lebenszyklus einer Motte 10 bis 14 Tag lang, danach beginnt alles von vorn. Entsprechend groß ist auch die Menge an Lebensmitteln und Geflügelfutter, welche die Insekten verdrücken. Am liebsten fressen die Motten Mais, Mehl und Nudeln. Motten schaden den Hennen gesundheitlich nicht, jedoch fressen Sie das Hühnerfutter auf und vermehren sich schnell und sie gehören deshalb bekämpft.

So erkennen Sie Mottenspuren im Geflügelstall:

  • Eine fliegende oder tote Motte im Geflügelstall ist ein Hinweis auf einen Mehlmottenbefall.
     
  • Ausgewachsene Mehlmotten leben 14 Tage und legen in etwa 300 Eier. Häufig sind die Insekteneier in den Lebensmittelvorräten schwer zu erkennen, sehr schnell wachsen die Larven heran.
     
  • Gräulich ist das Falterkleid der Mehlmottenfalter, bis zu 2,5 Zentimeter werden sie groß.
     
  • Auch Löcher im Hühnerfuttersack, Kokons und verklumptes Geflügelfutter weisen auf Motten hin.
     

So sollten Sie sich bei einem Lebensmittelmotten Befall verhalten:

  • Bringen Sie Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen an.
     
  • Werfen Sie befallenes Futter oder Lebensmittel weg.
     
  • Wischen Sie alle Regale und Oberflächen entweder mit Essigwasser sorgsam ab oder desinfizieren Sie diese mit einem Desinfektionsmittel. Erhitzen Sie mit einem Föhn nicht leicht zugängliche Stellen. 
     
  • Futtervorräte ohne erkennbaren Mottenbefall erhitzen Sie am besten im Backrohr auf 60 bis 80 Grad. Durch einwöchiges Einfrieren des Hühnerfutters töten Sie auch Larven und Keime wirksam ab.
     

Motten abwehren mit ätherischen Ölen

In der Natur gibt es verschiedene ätherische Öle, mit denen Sie Motten abwehren:

  • Anis
  • Zeder
  • Nelke
  • Zitrone 
  • Orange
  • Lavendel
  • Geranie
  • Pfefferminze

Geben Sie ein paar Tropfen des ätherischen Öls auf ein Tuch und bringen Sie es in der Nähe des Futtervorrates an. Auch frische Kaffeebohnen, Sandelholz, Holunder, getrocknete Lorbeerblätter und Lavendelblüten helfen bei der Mottenabwehr.

Mit ätherischen Ölen beugen Sie Lebensmittelmotten vor. Bei einem vorhandenen Mottenbefall ist diese Methode nicht so wirksam, weil die Larven und Eier sich nicht bewegen.
 

Lavendel im Säcken

Schlupfwespen zum Bekämpfen von Mehlmotten

Schlupfwespen sind der natürliche Feind von Mehlmotten und anderen Lebensmittelmotten, sie vertilgen die Eier der Insekten. Dabei legt die Schlupfwespe ihr eigenes Ei in, dass der Motte, so kann sich die Wespenlarve vom Mottenei ernähren und entwickeln, danach beginnt alles von vorn. Im Durchschnitt wiederholt sich alles 12 Wochen lang, erst wenn es keine Lebensmittelmotten mehr gibt, ziehen die Schlupfwespen weiter und gehen auf Nahrungssuche. Erhältlich sind Schlupfwespen auf speziellen Karten.

Meinhof-Tipp: Wir empfehlen Ihnen drei Mal den Einsatz der Schlupfwespen zu wiederholen im Abstand von drei Wochen, dadurch stellen Sie sicher, dass alle Insekten weg sind.

Meinhof-Wissen: Schlupfwespen stechen nicht sowie Wespen, sie zählen zu den Nützlingen. Die Insekten werden 0,3 bis 0,4 Millimeter groß.

Schlupfwespe

Mottenbekämpfung mit Kieselgur – die wirksamste Lösung

Kieselgur ist ein für Menschen und Hühner unbedenkliches Mittel gegen Lebensmittelmotten und andere Schädlinge wie Milben. Das feine Pulver besteht aus Kiesealgenschalen, es ist ein Naturprodukt und frei von Chemie und Gift. Von allen Natur- und Hausmitteln, welche oft nur als Vorbeugung gegen die Schädlinge helfen, wirkt Kieselgur am besten gegen Motten. Verteilen lässt sich das Mottenpulver ganz einfach in den Ritzen und Ecken des Hühnerstalles. Die Lebensmittelmotten nehmen das Kieselgurpulver auf. Von innen heraus schaden die feinen Bruchstücke der Kieselalgen den Mehlmotten und verursachen den Tod der Insekten.

Meinhof-Tipp: Setzen Sie die Kieselgur als Zusatz zum Getreide ein und wehren Sie so wirksam Getreideschädlinge ab. Durch das dazu mischen des Kieselgurpulvers zum Hühnerfutter oder Getreide gefährden Sie nicht die Gesundheit Ihrer Hühner. 

Mischverhältnis vorbeugend: 1 kg Kieselgur pro 1000 kg Getreide
Mischverhältnis bei Befall: 2 kg pro 1000 kg Getreide
 

Pheromon Fallen zur Kontrolle und vorbeugend bei Mottenbefall

Pheromon Fallen (auch Lockstofffalle genannt) wirken ganz ohne giftige Insektizide. Käfer- oder Mottenfallen enthalten Sexuallockstoffe (fachsprachlich: Pheromone), welche männliche Käfer oder Motten anziehen. Die Insekten bleiben an der Pheromon Falle kleben, dadurch halten Sie den Lebenskreislauf der Schädlinge an. 
Mit der Lockstofffalle bestimmen Sie den Mottenbefall und dämmen ihn zu gleich ein. Vorbeugend wirken Mottenfallen am besten. Falls die Motten bereits zahlreich im Hühnerstall vorkommen, empfehlen wir Ihnen Kieselgur zum Bekämpfen des Ungeziefers.

Wichtig: Die Pheromon Falle muss auf Motten abgestimmt sein, damit sie wirksam ist. Im Handel gibt es verschiedene Lockstofffallen mit einer Pheromon Mischung, welche bei unterschiedlichen Lebensmittelschädlingen effektive wirkt.
 

Elektrische Fliegenvernichter – Motten lieben Lichtquellen

Motten, Fliegen, Wespen und andere Insekten lieben Lichtquellen, Elektrische Fliegenvernichter funktionieren auf diesem Prinzip. Fluginsekten fliegen zum Licht und bekommen beim Berühren des Metallgitters einen Stromschlag und sterben dadurch.

Meinhof-Tipp: Um die Wirkung des Lichtes zu verstärken, geben Sie etwas Pheromon in die Auffangschale der Leuchtstoffröhre.